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Die Antweiler Mühle

Von den vielen ehemaligen Mühlen an der Oberahr existieren heute nur noch ganz wenige. Einer dieser Mühlen ist die Mühle Gillig in Antweiler.



Das Alter der Mühle und der Namen des ersten Eigentümers sind in einem Türsturz festgehalten, der sich heute über der Eingangstür befindet.
Dieser Balken trägt die Jahreszahl 1686 und das Wappen des Herzogs von Arenberg.
Es handelte sich also ursprünglich um eine herzogliche Zwangsmühle, die jeweils für bestimmte Zeiten verpachtet wurde.





Nach der Auflösung des Herzogtums Arenberg gelangte die Mühle zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Privatbesitz. Durch die Eheschließung des damaligen Müller Nikolaus Gillig mit Frau Ramers im Jahre 1892 kam die Mühle in den Besitz der Familie Gillig.

Vor dem ersten Weltkrieg, im Jahre 1913 wurde die damalige alte Mühle umgebaut. Damit verschwanden auch die zwei alten Wasserräder. Sie wurden durch eine Turbine ersetzt, die nun die Mühle antrieb und gleichzeitig Strom erzeugte, mit dem ab dem 27.10.1913 der ganze Ort Antweiler bis 1948 mit Strom versorgt wurden.




Mit dem Aufkommen von Elektromotoren und Geräten wurde der Strombedarf größer, deshalb wurde nach dem 2. Weltkrieg diese Konzession an das RWE abgegeben und ab dem Jahre 1948 der Strom nur noch privat genutzt. Der Überschuss wird nach Einstellung der Vermahlung seit 1976 in das öffentliche Leitungsnetz eingespeist.

1958 übernahm Ewald Gillig nach dem frühen Tode seines Vaters Peter Gillig den Mühlenbetrieb.


Anfang der sechziger Jahre, als der Wettbewerb mit den Großmühlen immer härter wurde und die erste Arbeitskraft eingestellt werden musste, begann der jetzige Besitzer neben dem Mühlenbetrieb auch mit dem Handel mit Getreide und Futtermitteln und baute den Betrieb somit weiter aus.

1966 wurde eine Lagerhalle neben dem alten Mühlenbetrieb errichtet. Die fortschreitende Strukturveränderung in der Landwirtschaft mit immer größer werdenden Betrieben und Fahrzeugen machte es besonders während der Erntezeit fast unmöglich, in der sehr stark eingeengten Lage der Mühle die Kundschaft zufrieden zu stellen.

So entschloss man sich zum Ankauf eines Teils des stillgelegten ehemaligen Bahngeländes und errichtete dort 1978 eine Mehrzweckhalle mit moderner Getreideannahme. Hier hat der Landhandel Gillig sich dann nach und nach zu seiner jetzigen Größe weiter entwickelt. (Foto aus 1986)





Heute werden in der liebevoll restaurierten alten Mühle Veranstaltungen im umgebauten Kornspeicher, sowie Mühlenführungen angeboten.

Die Teilnahme Pfingstmontag am Deutschenmühlentag alle zwei Jahre und das jährlich stattfindende „Kammermusikfest“ sind einige der Veranstaltungen in der Mühle.